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(Di., 4. Nov. 2008: Kalí Tal, "Trauma")
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'''Exzentrische Positionierungen'''
 
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<p style="text-align:justify;margin-right:20px;margin-left:20px;">Exzentrik und Exzentrizität – und bereits das ist eine Unterscheidung, die wir einführen werden – ist eine bisher überraschend wenig erforschte oder verstandene Befindlichkeit. In der Tat: bereits die Annahme, es sei ein Befindlichkeit – und wenn ja: in wessen Augen? – ist eine Annahme, die nicht selbstverständlich ist und die zu diskutieren wäre. Denn wir haben es mit einem sehr schwierigen Phänomen zu tun, das in der bisherigen Forschung (sofern es sie gibt) gerne allzu vorschnell und nicht weiter hinterfragt in bestehende Wissenskonventionen eingeordnet, ihnen untergeordnet wird noch bevor auch nur die Grenzen und Möglichkeiten des Gegenstands angemessen befragt wurden. Angesichts dieses Befunds haben wir uns zusammengetan und angefangen, das Phänomen der Exzentrizität/Exzentrik auch mit einem neuen Verfahren der Zusammenarbeit auszuloten, immer von der Annahme geleitet, dass wir nicht tatsächlich wissen – und beim derzeitigen Diskussionsstand wissen können&nbsp;–, was unser Forschungsgegenstand ist und wie er funktioniert.</p>  
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<p style="text-align:justify;margin-right:20px;margin-left:20px;">Exzentrik und Exzentrizität – und bereits das ist eine Unterscheidung, die wir einführen werden – ist eine bisher überraschend wenig erforschte oder verstandene Befindlichkeit. In der Tat: bereits die Annahme, es sei eine Befindlichkeit – und wenn ja: in wessen Augen? – ist eine Annahme, die nicht selbstverständlich ist und die zu diskutieren wäre. Denn wir haben es mit einem sehr schwierigen Phänomen zu tun, das in der bisherigen Forschung (sofern es sie gibt) gerne allzu vorschnell und nicht weiter hinterfragt in bestehende Wissenskonventionen eingeordnet, ihnen untergeordnet wird noch bevor auch nur die Grenzen und Möglichkeiten des Gegenstands angemessen befragt wurden. Angesichts dieses Befunds haben wir uns zusammengetan und angefangen, das Phänomen der Exzentrizität/Exzentrik auch mit einem neuen Verfahren der Zusammenarbeit auszuloten, immer von der Annahme geleitet, dass wir nicht tatsächlich wissen – und beim derzeitigen Diskussionsstand wissen können&nbsp;–, was unser Forschungsgegenstand ist und wie er funktioniert.</p>  
  
 
<p style="text-align:justify;margin-right:20px;margin-left:20px;">Man muss sich also mit dem Gedanken anfreunden, dass im Gravitationsfeld der Exzentrik andere Bedingungen herrschen als die, die wir gewöhnt sind: dass man damit auch andere und im Verhältnis zu den etablierten Mechanismen der wissenschaftlichen Projektanbahnung ‚exzentrische’ Wege finden muss, um sich diesem Thema zu nähern – jenseits der Hierarchien der ‚Federführung’ (und ‚Federgeführtheit’).</p>  
 
<p style="text-align:justify;margin-right:20px;margin-left:20px;">Man muss sich also mit dem Gedanken anfreunden, dass im Gravitationsfeld der Exzentrik andere Bedingungen herrschen als die, die wir gewöhnt sind: dass man damit auch andere und im Verhältnis zu den etablierten Mechanismen der wissenschaftlichen Projektanbahnung ‚exzentrische’ Wege finden muss, um sich diesem Thema zu nähern – jenseits der Hierarchien der ‚Federführung’ (und ‚Federgeführtheit’).</p>  

Revision as of 09:32, 19 May 2008

  • Donnerstag (ausnahmsweise)
  • 22 Mai 2008, 18:15
  • Seminarratsraum


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Ich freue mich, für unser Kolloquium zwei Gäste aus Tübingen ankündigen zu können - mit Vortrag aus eigener aktueller Arbeit - der Termin wird ausnahmsweise ein Donnerstag-Abend sein, indes einer, der den aus Süddeutschland Anreisenden besonders gelegen kommt:



Viertes Kolloquium des Seminars für Anglistik und Amerikanistik:

Stefanie Gropper und Ingrid Hotz-Davies

Uni Tübingen

unter dem Thema

Exzentrische Positionierungen

Exzentrik und Exzentrizität – und bereits das ist eine Unterscheidung, die wir einführen werden – ist eine bisher überraschend wenig erforschte oder verstandene Befindlichkeit. In der Tat: bereits die Annahme, es sei eine Befindlichkeit – und wenn ja: in wessen Augen? – ist eine Annahme, die nicht selbstverständlich ist und die zu diskutieren wäre. Denn wir haben es mit einem sehr schwierigen Phänomen zu tun, das in der bisherigen Forschung (sofern es sie gibt) gerne allzu vorschnell und nicht weiter hinterfragt in bestehende Wissenskonventionen eingeordnet, ihnen untergeordnet wird noch bevor auch nur die Grenzen und Möglichkeiten des Gegenstands angemessen befragt wurden. Angesichts dieses Befunds haben wir uns zusammengetan und angefangen, das Phänomen der Exzentrizität/Exzentrik auch mit einem neuen Verfahren der Zusammenarbeit auszuloten, immer von der Annahme geleitet, dass wir nicht tatsächlich wissen – und beim derzeitigen Diskussionsstand wissen können –, was unser Forschungsgegenstand ist und wie er funktioniert.

Man muss sich also mit dem Gedanken anfreunden, dass im Gravitationsfeld der Exzentrik andere Bedingungen herrschen als die, die wir gewöhnt sind: dass man damit auch andere und im Verhältnis zu den etablierten Mechanismen der wissenschaftlichen Projektanbahnung ‚exzentrische’ Wege finden muss, um sich diesem Thema zu nähern – jenseits der Hierarchien der ‚Federführung’ (und ‚Federgeführtheit’).

Unser Vortrag verfolgt daher zwei Ziele: Zum einen wollen wir einen Teil dessen, was wir bisher über die Exzentrik und Exzentrizität herausgearbeitet haben, mit anderen teilen; zum anderen wollen wir aber auch unser eigenes Herangehen offen legen und zur Diskussion stellen, auch in der Hoffnung, dass andere von uns lernen können, sich etwas von uns ‚leihen’ können, oder auch beschließen können, es so jedenfalls nicht machen zu wollen.


Donnerstag 22 Mai 2008, 18:15, Seminarratsraum



Mit den besten Wünschen und in der Hoffnung auf rege Teilnahme aus interessierten Kreisen der Studenten wie Kollegen,

Olaf Simons 17:52, 1 May 2008 (CEST)







Do., 10.4.2008: Cornelia Hamann/ Birger Kollmeier, Sprachverstehen im fluktuierenden Störschall

Prof. Dr. Cornelia Hamann, Institut für Fremdsprachenphilologien und Prof. Dr. Birger Kollmeier, Institut für Physik sprechen zu Sprachverstehen im fluktuierenden Störschall.

Di., 29.4.2008: Eva Ogiermann, "Universal Speech Acts? Theory vs. Practice"

Eva Ogiermann mit einem Vortrag unter dem Thema: "Universal Speech Acts? Theory vs. Practice". Eva Ogiermann dazu:

This presentation discusses the extent to which speech acts have been regarded as, and shown to be, universal in previous as well as my own research. I will begin with early pragmatic theory by looking at how speech acts have been portrayed in the writings of Austin, Searle and Grice.
The main part of the talk, however, will be concerned with empirical speech act research, inspired by Brown and Levinson’s Politeness Theory. Their claims to universality will be critically discussed in the light of data collected in four languages - English, German, Polish and Russian. The focus will be on a speech act that does not conform to the correlation between indirectness and politeness characterising Anglo-Saxon politeness norms and underlying their theory, namely that of apologising.

Do., 22.5.2008: Stefanie Gropper / Ingrid Hotz-Davies: "Exzentrische Positionierungen"

Stefanie Gropper und Ingrid Hotz-Davies, Tübingen, "Exzentrische Positionierungen" - die Referentinnen schreiben dazu:

Exzentrik und Exzentrizität – und bereits das ist eine Unterscheidung, die wir einführen werden – ist eine bisher überraschend wenig erforschte oder verstandene Befindlichkeit. In der Tat: bereits die Annahme, es sei ein Befindlichkeit – und wenn ja: in wessen Augen? – ist eine Annahme, die nicht selbstverständlich ist und die zu diskutieren wäre. Denn wir haben es mit einem sehr schwierigen Phänomen zu tun, das in der bisherigen Forschung (sofern es sie gibt) gerne allzu vorschnell und nicht weiter hinterfragt in bestehende Wissenskonventionen eingeordnet, ihnen untergeordnet wird noch bevor auch nur die Grenzen und Möglichkeiten des Gegenstands angemessen befragt wurden. Angesichts dieses Befunds haben wir uns zusammengetan und angefangen, das Phänomen der Exzentrizität/Exzentrik auch mit einem neuen Verfahren der Zusammenarbeit auszuloten, immer von der Annahme geleitet, dass wir nicht tatsächlich wissen – und beim derzeitigen Diskussionsstand wissen können –, was unser Forschungsgegenstand ist und wie er funktioniert.
Man muss sich also mit dem Gedanken anfreunden, dass im Gravitationsfeld der Exzentrik andere Bedingungen herrschen als die, die wir gewöhnt sind: dass man damit auch andere und im Verhältnis zu den etablierten Mechanismen der wissenschaftlichen Projektanbahnung ‚exzentrische’ Wege finden muss, um sich diesem Thema zu nähern – jenseits der Hierarchien der ‚Federführung’ (und ‚Federgeführtheit’).
Unser Vortrag verfolgt daher zwei Ziele: Zum einen wollen wir einen Teil dessen, was wir bisher über die Exzentrik und Exzentrizität herausgearbeitet haben, mit anderen teilen; zum anderen wollen wir aber auch unser eigenes Herangehen offen legen und zur Diskussion stellen, auch in der Hoffnung, dass andere von uns lernen können, sich etwas von uns ‚leihen’ können, oder auch beschließen können, es so jedenfalls nicht machen zu wollen.

Di., 10.6.2008: Manuela Schönenberger, "Article use by native speakers of Russian in L2 and L3 English"

Manuela Schönenberger on her topic:

The core concept in Chomsky's Principles and Parameters theory is Universal Grammar (UG), which consists of principles and parameters. While principles are invariant (universal), parameters are variable (language specific) and are set during the process of language acquisition. In applying this theory to Second Language Acquisition there are two immediate questions to address: Do learners of a foreign language still have access to UG after they have acquired their first language (mother tongue)? And is there transfer between languages, e.g. from one's mother tongue to a 2nd language, or from a 2nd language to a 3rd? Our study investigates article use in English by native speakers of Russian–which does not have any articles–and compares Russians whose 2nd language is English (L2) with Russians who have learned German (L2) before learning English (L3). We examine the article-choice parameter proposed by Ionin and colleagues (2003, 2004, 2006, 2008). Articles are assumed to be set according to either definiteness (e.g. English, German) or specificity (e.g. Samoan). In Ionin et al.'s studies, carried out in the United States, article misuse is common in the L2 English of Russians, while in our data article omission is predominant and article misuse is hardly attested at all. Moreover, article omission is much more pronounced in the group of Russian speakers with L2 English than in that with L3 English. Furthermore there is some evidence for transfer of German word order in the latter group.

Di., 17.6.2008: Jakob Dittmar, "Alternative Welten in Computerspielen"

Unter Terminvorbehalt: Jakob Dittmar, TU Berlin, "Alternative Welten in Computerspielen".

Di., 24.6.2008: Nadja Gernalzick: "Planetarity in Literature and Literary Studies"

Di., 1.7.2008: Georgiana Banita , "Emersons's Planetary Ethics" / Thomas Wägenbaur (Thema folgt)

Georgiana Banita (Konstanz): "Emersons's Planetary Ethics" / Thomas Wägenbaur (International University Bruchsal): Thema folgt

Termin noch offen: Maike Engelhardt: "Qualitative Forschung"

Details folgen.

Di., 4. Nov. 2008: Kalí Tal, "Trauma"

Details folgen.

Termin offen: Christina Meyer, Trauma and Popular Culture. Art Spiegelman's In the Shadow of No Towers

Christina Meyer on her topic:

Ever since he published his book Maus (1991), Art Spiegelman has established himself as a well-known author all over the continents, and has become a challenge (not only) for literary scholars. In Maus Spiegelman chooses the medium “comix” as a mode of inquiry and as a means to convey the events of the past. In his recent publication on the terror attacks of September 11, 2001 with the stirring title In the Shadow of No Towers, Spiegelman has once again picked up the pen to narrate/draw the events of that day. Whereas he created a monochromatic montage full of silhouettes, black lines and shadings in Maus, he now produces a collage of color images flickering on the paper-screen in front of the reader’s eye.
The attacks on the WTC in the morning hours of September 11, 2001 are probably the most well documented events (be that in photographic images, in VHS-video images, official TV reportage, or any kind of digitalized pictures). All over the world, people would/could watch what was shown on TV (and on the Internet). In years to come, everybody will have a personal story at hand to tell where s/he was and what s/he did on that particular day.
Spiegelman’s graphic text is his personal response to immense shock, disbelief, disorientation and incomprehension – feelings he shares with so many other people. The syntax of his text is built of framed images that capture all kinds of sensations (in words and images), only to be subverted in the next instance. Frames no longer hold the picture. Buildings and figures become elastic, they transgress borders. The only border then is the limited space available on a given page of the book. Content and form of Spiegelman’s In the Shadow of No Towers (and their interdependency) will be the center of attention in my talk. His work represents an aesthetic challenge in the frame of postmodern strategies so widely discussed these days.

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