User talk:Jenna

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Revision as of 17:21, 20 November 2007 by Olaf Simons (talk | contribs) (Beowulf)
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Moin Jenna - und willkommen im Wiki. Ich habe Deinen Hinweis auf Beowulf in den Terminkalender versetzt und auch ein Link in die Filmbeschreibung gegeben: Current events - ist wilkommen, wenn Du die Augen für die englischen Filme auf hältst, ich tu dasselbe. ...Beowulf, werde ich ihn anschauen oder nicht? Ich sah den Trailer schon vor Wochen und er war so zum Kotzen schlecht. Soll das ein Film oder ein Videospiel sein - bescheuerte Ästhetik. Auf der anderen Seite interessiert mich diese Fantasy germanische Vorwelt-Leidenschaft, unserer so aufgeklärten Zeit... --Olaf Simons 14:23, 17 November 2007 (CET)

Beowulf

Hallo Olaf, also ich werde mir den Film am Montag auf jeden Fall angucken. Zum Einen, um zu schauen inwieweit das Ganze mit der Epos-Vorlage übereinstimmt und zum Anderen, weil Anthony Hopkins mitspielt.

Da spielt nicht Anthony Hopkins mit, sondern ein Playstation look alike, bin ich mir ganz sicher. Aber das ist eben das Schicksal, daß die schöne Welt der Animation eines Tages viel besser uns schmecken wird als alles, was wir im Leben zu sehen kriegen. (Für mich als Mann ist Angelina Jolie eingebaut - und mir wird schon übel, wenn ich ihre Lippen sehe. Anna meint, die seien bei ihr zumindest echt, nur bei allen anderen, ihr Nacheilenden silikongespritzt... - tut nichts zur Sache, echt sehen sie nicht aus. [1]) Muß mal sehen, daß ich es nach dem Seminar schaffe - Beowulf ist ja eines meiner liebsten Bücher... --Olaf Simons 13:10, 18 November 2007 (CET) (...angenommen aber, die sind tatsächlich echt - so ist es bitter, daß die vielen nachgemachten Schmollmünder der letzten Filmsaison mir gänzlich den Geschmack daran raubten - ich will darüber die nächste Woche nachdenken.)


Schade, dass dir der Film nicht gefallen hat. Lindsay und ich haben uns im Anschluss noch unterhalten und wir fanden ihn beide nicht schlecht. Allerdings haben wir beide das Epos auch noch nicht komplett gelesen. Meistens ist man ja enttäuscht, wenn man die literarische Vorlage kennt und anschließend den Film schaut. Am faszinierensten fand ich die Art der Darstellung. Ich kannte dieses "motion capture" Verfahren bislang noch nicht. Gut, die Charaktere wirken zu fehlerlos, aber die Möglichkeiten für neue Perspektiven sind um so vieles größer.

Hm das Ding war doch pur gemacht, um die Playstation zu verkaufen. Dabei war ich von der Oberflächengestaltung enttäuscht - speckige Hautoberflächen, Knuddelarme und Finger bei den Männern, Elfenbein-oberflächen für die Damen, das können Computeranimationen doch längst besser.
Die Musik war Vorbereitung für das Gedudel, das aus der Playstation kommen wird - Endlosschleifen auf Synthetik mit großem Gewummer - die Liedchen der Prinzessin? Also ich weiß nicht, über geschmack kann man sich ja streiten.
Bedenklich fand ich die Plotline. Aus Beowulf dem Helden wird Beowulf, der Korrupte, der sich die Macht erkauft, indem er mit Grendels Mutter schläft - das ist schon sein zweiter Fehltritt, zuerst schlief er mit einer Frau unter Wasser, wo er das Tier hätte totschlagen sollen, und bekam dafür übermenschliche Unverwundbarkeit unter Wasser. Jetzt also die Frau im Berg (der Eingang zu ihr etwas Vaginal...). Er kommt raus und lügt - hat mit ihr geschlafen statt sie umzubringen, und erbt vom alten König die Prinzessin, womit nach (amerikanischer) Sexualmoral unserer Zeit die Sache nur einen Schritt weiter ist: Schon König H. betrog sein Prinzeßchen mit Grendels Mutter, nun hat Beowulf sie mit derselben betrogen. Frucht der bösen Tat ist ein neues Monster. Die Monster sind die Frucht des verführerischen Seitensprungs und zerstören das Glück von Land und Ehe, am Ende müssen sie getötet werden - doch wissen wir, daß Mamma Grendel auch den nächsten König - vielleicht jedenfalls - kriegen wird. Endlich also hat die Story vom Mann der Monster tötete eine Moral: Es geht um die Korruption, um Helden, die ihre Macht kriegen, indem sie der Verführung erliegen - was sich eben rächt. Beowulf wird dekonstruiert - doch nicht aus irgendeiner Geschichte, die im Epos angelegt ist heraus, nein aus einer Zutat, die so ein bißchen Lord of the Ring "Meide das Übermächtige" zusammenbringt mit biederer bürgerlicher Moral: sei ein Mann und bilde Deine Familie. Nicht, daß ich was gegen die Moral hätte - doch hier gehört sie nicht hin. Die Themen des originalen Beowulf (Kampf selbst bei schlechtem Fatum) sind dafür gekürzt, da wir mehr Platz für doofes Gekämpfe brauchen. Beowulf, der nackt kämpfende? Ja witzig: all diese Anstrengungen, zu verhindern, daß man seine Genitalien sieht. Hätten sie ihm halt eine Calvin Klein Unterhose angezogen, ein Tarzahshirt oder was weiß ich, stattdessen ist da immer eine Helmzierrat von irgendeinem im Weg stehenden Mann genau so plaziert, daß das Ding verdeckt wird - nicht daß ich es dringend sehen will, aber es zeugt von Konflikten die ich nicht haben muß, die nur durch Blödheit da rein gekommen sind. Der Konflikt ist: wie verkaufen wir die Playstation 12-18 Jährigen, wieviel Sex darf rein, wieviel muß draußen bleiben, wie regeln wir das mit der Moral - geben wir ihnen etwas Familiy-Values, die in Beowulf nicht sind, dann wird die Lobby der Eltern stille sein.
Endlich die Käuflichkeit der Protagonisten: Hopkins, Angelina und Malkovich geben nicht mehr als dauernd dasselbe Gesicht. Cool wir haben also eine Playstation, in der diese Leute fortleben - was wird das ihnen eingebracht haben? 20 Millionen vermutlich, denn man verkauft eben sein Gesicht, seine Berühmtheit - denn besondere Schauspielkunst haben die Beteiligten wohl gerade hier nicht gezeigt... ich hat das gelangweilt und als Kommerzphänomen belustigt, Gruß, --Olaf Simons 17:21, 20 November 2007 (CET)